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29.08.2024

Auf nach Paris: Isabell Thal

Vom 28. August bis 8. September finden die Paralympischen Spiele in Paris statt. Es werden sechs Judoka dabei sein. Wir stellen sie hier vor. Heute: Isabell Thal (-48 kg).

Steckbrief:

  • Name: Isabell Thal
  • Geboren am: 29.03.1999
  • Größe: 1,63 m
  • Beruf: Studentin (Masterstudium Sport & Exercise Science, Ruhr-Universität Bochum) 
  • Graduierung: 1. Dan
  • Aktiv seit: 2008
  • Trainer: bei int. Turnieren: Jannis Hill, Heimtrainer: Volker Gößling
  • 1. Trainer: Eva Strack
  • 1. Verein: Budoka Höntrop
  • Aktueller Verein: Budoka Höntrop

Über Isabell Thal

Mit Platzierungen bei mehreren Grand Prix der International Blind Sports Federation (IBSA) sicherte sich Isabell Thal die Paralympics-Norm. Mit einem 5. Platz in Antalya in diesem Jahr war es dann endgültig klar, sie fährt zu den Paralympics nach Paris. Dabei ist bei ihr eigentlich erst 2023 mit dem 5. Platz beim Grand Prix in Baku der Knoten so richtig geplatzt. „Ich habe da gesehen, dass ich mit der Konkurrenz mithalten kann und ich es vielleicht doch noch nach Paris schaffen kann.“

Dabei war es einst gar nicht so klar, ob sie nun als Judoka durchstartet. Sie begann zwar mit acht Jahren mit diesem Sport, da ihr großer Bruder Judo ausprobiert hatte. Auch war sie immer Wettkampfsportlerin und war in der U14 Bezirkskader. „Seit ich 16 bin, kämpfe ich in der Damenmannschaft des DSC Wanne-Eickel.“

Aber eigentlich hatte sie sich bereits im Para Ski Alpin etabliert und Judo war eine parallele Sportart, die sie noch betrieben hat. „Seit Ende 2022 bin ich nun Teil der Para Judo-Nationalmannschaft und seitdem ist Judo für mich mein leistungssportlicher Fokus.“

Unsere Sportart ist für sie eine sehr große Leidenschaft geworden. „Die Vielseitigkeit von Judo und die Möglichkeit, sich im Training so richtig auszupowern, machen die Sportart super spannend für mich.“

Nach dem Abitur und einem Freiwilligen Sozialen Jahr in ihrem Heimatverein hat sie an der Ruhr-Uni Bochum Sportwissenschaften als Bachelor abgeschlossen und direkt im Anschluss ein Masterstudium Sport and Exercise Science aufgenommen. Nach den Paralympischen Spielen will sie dann den Master abschließen und sich im Berufsleben etablieren. „Ich möchte mich beruflich weiterentwickeln und in der Sportwissenschaft arbeiten, vielleicht auch im Bereich der sportwissenschaftlichen Forschung.“ Ganz privat möchte sie in der Zukunft dann auch auf jeden Fall eine eigene Familie haben.

Zunächst ist aber ihre Mama das ganz große Vorbild von ihr. „Auch wenn sie kein Judo macht“, sagt sie lachend. „Aber sie ist einfach eine starke Frau.“

Diese Stärke hat auf sie abgefärbt. Sie ist diszipliniert, hat Durchhaltevermögen und Empathie. Als ihre Schwäche bezeichnet sie ihre Ungeduld. „Ich bin ein recht ungeduldiger Mensch und kann manchmal nicht so gut abschalten.“

Dabei helfen ihr aber ihre liebsten Beschäftigungen. „Ich verbringe gern Zeit mit meinen Liebsten und mach gern viel Sport. Klettern und Wandern und nach wie vor Skifahren zählt dabei zu ihren favorisierten Sportarten. Und sie bäckt sehr gern und verwöhnt damit ihre Lieben.

Für die Paralympics hat sie hohe Erwartungen. „Ich möchte im Wettkampf mein Bestes geben, alles geben was möglich ist und danach das ganze Drumherum der Spiele einfach nur genießen und alles aufsaugen.“ 

Im Social Media-Bereich ist sie  auf Instagram aktiv: isabell_thal

Fragen an Isabell Thal:

Was treibt Dich an? 
Mich treibt der Ehrgeiz an, immer besser zu werden und mich stetig weiterzuentwickeln. Ich brauche immer neue Herausforderungen, damit mir nicht langweilig wird. 

Wie schaffst Du es, Deinen inneren Schweinehund zu überlisten? 
Der Spaß am Sport hilft mir dabei am meisten, denke ich. Aber auch immer ein Ziel vor Augen zu haben, das man erreichen möchte. 

Was gefällt Dir an Dir besonders? 
Gute Frage… Ich denke ich habe eine gute Balance zwischen Zeit investieren für meine eigenen Ziele - Leistungssport und Studium - aber dennoch ausreichend Zeit für meine Liebsten. Zudem bin ich eine sehr positive Persönlichkeit. 

Auf welche eigene Leistung bist Du besonders stolz? 
Dass ich es in zwei Sportarten - Para Ski Alpin und Para Judo - sehr weit geschafft habe und an internationalen Turnieren teilgenommen habe bzw. im Judo auch weiter teilnehmen werde

Gibt es ein Ritual/Glücksbringer beim Wettkampf? 
Eigentlich nicht… ich bin überhaupt nicht abergläubisch – außer, dass ich am Abend vorher nach der Waage immer die Glykogenspeicher gut fülle 

Was magst Du an Dir gar nicht? 
Dass ich manchmal vom Kopf her nicht abschalten kann 

Wie kannst Du am besten entspannen? 
Mit guter Musik und meinen Liebsten in der Nähe

Was ist Deine Lieblingsspeise, die Du Dir wünschst, wenn Du nach Hause zu den Eltern kommst? Kaiserschmarrn oder selbstgemachte Pizza Caprese

Worüber kannst Du am meisten lachen? 
Über Fails, die mir selbst manchmal passieren

Als Kind/Jugendlicher wollte ich sein wie….? 
Lindsey Vonn, weil sie eine wahnsinnig gute Skifahrerin ist und auch eine sehr starke Frau

Wem würdest Du mit welcher Begründung einen Orden verleihen? 
Meiner Mama, weil sie der liebevollste Mensch der Welt für mich ist

Was ist für Dich eine Versuchung? 
Nutella 

Schenke uns (D)eine Lebensweisheit: 
Kämpfen lohnt sich - im Sinne von „durchbeißen“ gemeint 

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