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23.07.2024

Aus Olympia-Loch zu Olympia-Gold?

Die Presseagenturen veröffentlichen gerade vor Olympia viele Stories von Sportlern, auch von Judoka. Hier ein Bericht des SID über Anna-Maria Wagner

Sport-Informations-Dienst (SID)

Foto: Gabi Juan

In Tokio gab es zweimal Bronze für die Kämpferin, zudem "schöne Erinnerungen" - dennoch war die Zeit danach eine schwierige.

Anna-Maria Wagner nimmt in Paris ihren zweiten Anlauf in Richtung Olympia-Gold - dabei hatte der erste eine echte Sinnkrise zur Folge. Die
Judoka gewann in Tokio 2021 Bronze im Einzel und mit der Mannschaft, doch nach diesem Karriere-Höhepunkt fiel sie in ein Loch.

"Danach war erstmal die Frage: Okay, und jetzt?", sagte Wagner im Gespräch mit dem Münchner Merkur und der TZ: "Wie geht es jetzt weiter? Ich hatte die Freude am Judo verloren, konnte mich nicht mehr so für den Sport motivieren."

Auslöser dieses Gefühls sei der lange Weg zum Höhepunkt Olympia gewesen, "die jahrelange Qualifikation, die Ungewissheit und der Zweikampf um das Ticket", sagte Wagner. Sie habe sich im Anschluss dann gezwungen, "unter Leute zu gehen", erst dann wieder "irgendwann mit Judo angefangen. Ich habe versucht, nach und nach die schlechten Tage mit den besseren auszutauschen. Das war ein Prozess, in dem ich mich selbst wieder finden musste."

Grundsätzlich allerdings seien "die Erinnerungen an Tokio sehr schön", sagte die zweimalige Weltmeisterin: "Ich hoffe, dass ich in Paris noch mal
einen drauflegen kann." 

Die Ravensburgerin tritt in der Klasse bis 78 kg an - und ist sogar als deutsche Fahnenträgerin im Rennen. Seit Sonntag ist die Wahl abgeschlossen, am kommenden Donnerstag will der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) das Ergebnis präsentieren.

Gesucht sind eine Frau und ein Mann, neben Wagner stehen Reit-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl, Fußballerin Alexandra Popp
sowie Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev, Basketball-Star Dennis Schröder und Sportschütze Christian Reitz zur Wahl. "Für mich wäre das
eine sehr große Ehre", sagte Wagner, "eine schöne Wertschätzung für die ganzen Jahre, die man dem Leistungssport untergeordnet hat. Das ist
wirklich ein ganz, ganz großes Ding, das wäre die Kirsche auf der Torte."

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