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24.07.2024

Wir sind Fahnenträgerin!

Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele am Freitag wird Anna-Maria Wagner gemeinsam mit Basketballer Dennis Schröder die deutsche Fahne tragen.

Birgit Arendt

Foto: Paul Hüttemann/Team Deutschland

Das Ergebnis war dann am Ende doch etwas unerwartet. Nachdem Anna-Maria Wagner in der Publikumsgunst doch weit hinter Fußballerin Alexandra Popp lag, schien es kaum noch möglich, dass es in Paris eine Judoka als Fahnenträgerin gibt. „Ich habe damit gar nicht gerechnet, weil einfach die Konkurrenz sehr, sehr stark war.“ 

Das Team D hatte jedoch anders gevotet als die Fans. Mit über 57 % der Stimmen lag Anna-Maria Wagner im Olympia-Team D weit vorn. Auch wenn die Judoka fleißig voteten und alle Register in der Werbung zogen, hatte es unsere Randsportart schwer, sich gegen Fußball durchzusetzen. Am Ende war es jedoch eindeutig, 57 % der Athleten und 23 % der Fans haben sich für Anna-Maria Wagner entschieden – unsere Weltmeisterin erhielt den Zuschlag mit dem Faktor 80,1. Die Fußballerin Alexandra Popp lag bei Faktor 74,1 (21,99 % Athletenabstimmung + 52,02 % Öffentlichkeit), die Dressurreiterin Jessica von Bredow-Werndl bei Gesamtfaktor 45,98.

Anna-Maria Wagner wird gemeinsam mit Basketball-Weltmeister Dennis Schröder das Team D bei der Eröffnungsfeier anführen und die deutsche Fahne tragen. Dennis Schröder wurde mit überwältigender Mehrheit – jeweils von etwa der Hälfte der Athleten und der Fans – gewählt. Es ist das erste Mal in der deutschen Sportgeschichte, dass ein Judoka die Fahne bei einer Eröffnungs- bzw. Abschlussfeier von Olympia trägt. Dennis Schröder ist nach Dirk Nowitzki 2008 bereits der zweite Basketballer, dem diese Ehre zuteilwird.

„Ich kann es noch gar nicht richtig realisieren, dass ich es geworden bin. Es ist eine ganz große Ehre, ganz vorne die deutsche Fahne zu tragen. Es ist eine schöne Wertschätzung für die letzten Jahre, für das ganze Leben, was man dem Sport untergeordnet hat.“

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Zwei Weltmeister aus ganz verschiedenen Sportarten werden das deutsche Team anführen. Auf die Frage in der Pressekonferenz, ob sie Dennis Schröder schon einmal persönlich gesehen hat, antwortete Anna-Maria Wagner: „Bisher hatte ich keine großen Berührungspunkte mit Basketball, ich habe aber die WM mit Begeisterung verfolgt und habe mitgefiebert. Dieser WM-Titel war auch als Zuschauer ein tolles Gefühl.“

Bisher hatte sie sich noch nicht mit Dennis Schröder abstimmen können, sie ist jedoch auch erst heute Mittag in Paris angekommen – gerade noch pünktlich für die Pressekonferenz im Deutschen Haus. „Ich glaube aber, wir beide werden uns gut zurechtfinden. Auf jeden Fall gab es schon einen guten Austausch mit den beiden anderen Mädels.“ 

Auf die Eröffnungsfeier ist sie bereits sehr gespannt. „Ich freue mich sehr und will die Eröffnungsfeier sehr genießen. Danach werde ich einen Cut machen und den vollen Fokus auf meinen Wettkampftag legen. Dafür bin ich ja auch hier in Paris.“

Es gibt aus allen Ecken von Judo-Deutschland helle Begeisterung, dass die Wahl der Fahnenträgerin auf eine Judoka gefallen ist. 

„Judo im Rampenlicht der olympischen Spiele mit Anna-Maria Wagner als Fahnenträgerin, das macht mich unfassbar stolz und glücklich“, freut sich auch DJB-Präsident Thomas Schynol. „Es ist ein tolles Signal nach außen und eine großartige Entscheidung für Anna-Maria und den gesamten deutschen Judosport. Fantastisch!“

Nun geht’s für Anna-Maria Wagner erst mal ins Olympische Dorf. Dort will sie sich alles anschauen und die Atmosphäre genießen.  

Sie ist nach wie vor begeistert von der Möglichkeit, ihre zweiten Olympischen Spiele zu erleben und in diesem Jahr ganz normal mit vielen Zuschauern und vielen Begegnungen mit Sportlern aus aller Welt und aus allen Sportarten. 

„Ich finde es wahnsinnig toll, ein Teil von Team D zu sein. Die deutsche Fahne zu tragen, ist die Kirsche auf der Torte.“

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