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01.07.2024

Auf nach Paris: Miriam Butkereit

Unser Olympiateam bereitet sich auf Paris 2024 vor. Wir stellen hier alle Athleten vor. Heute Miriam Butkereit

Birgit Arendt

Steckbrief:

  • Geboren am: 08.05.1994 
  • Größe: 1,80 m 
  • Beruf: Bundespolizistin 
  • Graduierung: 2. Dan 
  • Aktiv seit: 2001 
  • Trainer: Kansetsu Eguchi 
  • 1. Trainer: Swenja Krosien 
  • 1. Verein: TSV Glinde
  • Aktueller Verein: SV Halle 

 

Über Miriam Butkereit

Bereits 2021 war Miriam Butkereit im Rennen um die Olympiaqualifikation. Damals fuhr jedoch Giovanna Scoccimarro nach Tokio, die ein paar Punkte in der Rangliste vor ihr lag. Für Paris dreht sie nun den Spieß um und hält das Olympiaticket fest in der Hand. Mit ihren Siegen bei den Grand Slam in Paris und Taschkent in diesem Jahr sichert sie sich das Ticket ab und geht nun als Siebte mit einem Setzplatz in die Spiele von Paris. 

Im Alter von sieben Jahren begann sie mit Judo. Sie hatte damals mit ihrer Cousine Schnupperkurse in verschiedenen Sportarten gemacht, unter anderem Judo. „Da hat es mir überhaupt nicht gefallen“, sagt sie über die Anfänge. „Aber ein Jahr später ist eine Freundin von mir zum Judo gegangen und ihr Papa war der Trainer.“ Den kannte sie sehr gut, da er früher mit ihrer Mutter und dem Onkel zusammen Judo gemacht hat. „Also hab ich dem Ganzen eine Chance gegeben und bin hin.“ Ihr erstes Turnier war dann eine Bezirksmeisterschaft, in der sie von vier Kämpfen jeden verloren hatte. „Ich war super traurig und wollte mit Judo aufhören. Am Abend, als meine Mum mir dann sagte, dass sie mich abmelden könne, hab ich wieder geweint und hab ihr gesagt, sie solle das lassen und ich geh jetzt viel öfter zum Training.“ Aus einem Training in der Woche ging sie auf einmal in jede mögliche Trainingsstunde, die angeboten wurde und trainierte sieben Stunden in der Woche. „Zwei Wochen später gab es bei uns im Heimatverein mit dem Obi-Cup einen großen Wettkampf. Dort gab es Pokale und ich wollte unbedingt einen haben. Als ich dann im Kampf um Platz 3 mit einem Waza-ari zurück lag, hab ich jede Sekunde, die ich hatte, angegriffen.“ Ihre Gegnerin ist dann irgendwann von der Matte gelaufen und wollte nicht weiterkämpfen. Somit hat sie gewonnen und die Freude war groß. „Seitdem kann ich mich nicht mehr vom Judo wegdenken.“ Einen großen Anteil daran hatte sicher ihre Trainerin Swenja Krosien, die sie bis ins Erwachsenenalter begleitet hat.

Beim Grand Salm in Taschkent siegt sie gegen Margaux Pinot (FRA) - Foto: Tamara Kulumbegashvili

Das war einst im TSV Glinde. Sie ist später jedoch wegen der Vielfalt der Partner und der guten Trainingsbedingungen zum Stützpunkt in Köln gegangen. Mit diesem Umzug nach Köln war sie öfter mit der Nationalmannschaft unterwegs und damit begann für sie auch das Gefühl, Judo als Leistungssport zu sehen.

Bis 2022 blieb sie ihrem Heimatverein in Glinde treu, ist jedoch im Jahr nach Olympia von Glinde zum SV Halle gewechselt und trat somit die Nachfolge von Luise Malzahn an.

2015 begann sie ihre Ausbildung bei der Bundespolizei. Damit hatte sie auch die Möglichkeit, ihre berufliche Entwicklung gut mit den sportlichen Zielen zu verbinden. 

Judo hat eine ganz besondere Bedeutung in ihrem Leben. „Es ist ein sehr großer Teil meines Lebens, den ich nicht missen möchte.“ Beim Judo sieht sie immer wieder neue Dinge, die sie entdecken kann. „Man kann sein Gefühl für gewisse Momente schulen und sich immer wieder aufs Neue auspowern. Mir gibt das alles so viel Energie und Freude“, sagt sie begeistert.  

Auf dem Weg zu Olympia nennt sie den Grand Slam in Paris als einen besonderen Wettkampf. „Im olympischen Jahr in Paris gegen eine Französin zu gewinnen, war magisch. Nach so vielen Niederlagen in GS Finals nun beim größten Grand Slam überhaupt zu gewinnen, hat mich sehr glücklich gemacht.“

Miriam Butkereit siegt gegen Eve Gahie (FRA) beim Grand Slam in Paris - Foto: Gabi Juan

Miriam Butkereit ist ehrgeizig und auch eine sehr zielstrebige Sportlerin. „Ehrgeiz ist meine größte Stärke - aber auch meine größte Schwäche“, schätzt sie ein. Und ergänzt gleich noch: „Ja, auch sehr zielstrebig, aber leider manchmal auch ziemlich ungeduldig.“

Nach der intensiven Zeit in der Olympiaqualifikation wird sie nach Olympia erst einmal viel Zeit mit ihren Liebsten verbringen. „Es ist in den letzten zwei Jahren vieles zu kurz gekommen und ich will nachholen, was liegen geblieben ist.“ Die Zeit in der Familie ist ihr auch im Alltag wichtig. „Ich verbringe meine freie Zeit mit meinem Freund und unserem Hund.“ Wenn es ihre Zeit zulässt, näht sie auch sehr gern.

Die ehrgeizige Sportlerin will nun alles dafür tun, um bestmöglich auf Olympia vorbereitet zu sein. Dabei möchte sie sich nicht mit hohen Erwartungen unter Druck setzen. „Ich möchte aber gewinnen, so wie jeder andere auch.“

Miriam Butkereit ist über Instagram zu erreichen unter: @miriam_butkereit

Foto: Tamara Kulumbegashvili

Fragen an Miriam Butkereit

Was treibt Dich an?
Meine Ziele 

Wie schaffst Du es, Deinen inneren Schweinehund zu überlisten?
Ich denke daran, dass mich dieses Training näher an meine Ziele bringen wird 

Was gefällt Dir an Dir besonders?
Meine verpeilte Art, sie sorgt immer für einen Lacher

Gibt es ein Ritual/Glücksbringer beim Wettkampf?
Ich habe immer die gleiche Wettkampfkleidung an.

Was magst Du an Dir gar nicht?
Dass ich manche Sachen auf die lange Bank schiebe.

Wie kannst Du am besten entspannen?
Zu Hause auf der Couch und nichts tun 

Was ist Deine Lieblingsspeise, die Du Dir wünschst, wenn Du nach Hause zu den Eltern kommst?
Die brauch ich mir gar nicht wünschen, die gibt es immer, wenn ich nach Hause komme. Eine portugiesische Suppe, Caldoverde 

Worüber kannst Du am meisten lachen?
Lustige Videos 

Was ist für Dich eine Versuchung?
Süßigkeiten

Schenke uns (D)eine Lebensweisheit:
Es lohnt sich nicht, sich über Dinge aufzuregen, die man nicht beeinflussen kann. 

 

Die Portraits werden auf  der Olympia-Website des DJB dauerhaft präsentiert.

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